FABRIKA: Eine Geschichte der Textilbaronen aus dem mährischen Manchester
  • Herausgegeben vom Verlag Host, 2014
  • Die Ausstellung fand in der Mährischen Galerie in Brünn in den Jahren 2014–2015 statt, mehr Infos finden Sie hier
  • Rezensionen finden Sie im Archiv

FABRIKA: Eine Geschichte der Textilbaronen aus dem mährischen Manchester

In der Zeit ihres größten Ruhms wurde die Stadt Brünn das mährische Manchester genannt. Die Stoffe der hiesigen Textilfabriken überschwemmten buchstäblich die ganze Welt und die stürmische industrielle Entwicklung im 19. Jahrhundert machte aus der Stadt einen selbstbewussten und modernen Mittelpunkt. Die berühmten Villen, der Bahnhof, Straßen, Parks und letztlich auch der „Hantec“, die örtliche Mundart, das alles entstand im Zusammenhang mit der Entwicklung der Textilindustrie. Die Kehrseite dieses Aufschwungs waren jedoch die Streike verarmter Arbeiter, soziale Probleme, Waisenhäuser voll Kinder, die von früh bis spät in die Nacht in Staub und Lärm der Webmaschinen arbeiten mussten.
Das Buch erzählt die Geschichte von fünf Generationen der Familie des Johann Heinrich Offermann, welcher im Jahr 1776 als armer Fachmann für Wolle nach Brünn kam. In Kürze gründete er jedoch eine Manufaktur und wurde zu einem der wichtigsten Textilbarone. Die fesselnde Schilderung einer Familiengeschichte zeigt auch die 250 Jahr lange Vergangenheit des mährischen Manchesters. Das Buch wurde um Fachbegriffe und fotografisches Material aus den Brünner Archiven erweitert, und somit zu einem perfekten Führer durch die heute bereits vergangene Textilgeschichte der Stadt Brünn. Die Publikation wurde anlässlich der Ausstellung Brünn – das mährische Manchester, die Ende 2014/Anfang 2015 in der Mährischen Galerie in Brünn stattfand, veröffentlicht.

REZENSIONEN

„Tučková bringt und die Entwicklung sowie die Erfolge und Krisen der Brünner Wollindustrie näher. Allgemeine Überlegungen in der Ich-Form wechseln sich mit „Schnitten“ zu den grundsätzlichen Momenten des privaten sowie geschäftlichen Lebens der Familien Offermann ab. Man sieht ihre Bemühungen, mit dem Leben ihrer Helden maximal zu verschmelzen, einige (fiktive) Dialoge wirken, als ob sie tatsächlich selbst dabei gewesen wäre.“
Veronika Havlová / Respekt